Was Hund und Halter können müssen – Ausbildung beim Huchenfelder Hundesportverein
Das Thema „Hundeführerschein“ wird aktuell viel diskutiert. Immer mehr Zwischenfälle mit unerzogenen Vierbeinern führen dazu, dass in Baden-Württemberg ab 2026 ein verpflichtender Sachkundenachweis mit Praxisteil eingeführt werden soll (was aber auch schon lange in Planung ist und bisher nicht verwirklicht wurde). In Österreich gilt diese Regelung bereits im kommenden Jahr. Auch im Huchenfelder Hundesportverein ist man überzeugt: Gut ausgebildete Hunde und verantwortungsvolle Halter sind der Schlüssel für ein harmonisches Miteinander.
Spielerisches Lernen statt Zwang
Unser Ausbildungswart Jürgen Baumgart erklärt beim Training klar: „Wir loben mit Stimme, Streicheleinheiten und Leckerlies – kein Stachelhalsband, kein Strom.“ Denn nur so entwickeln Hunde Freude am Mitmachen und lernen langfristig zuverlässig zu gehorchen“. Im Basiskurs werden sowohl Mensch als auch Tier als „Schüler“ gesehen. Ziel ist es, den Hundehaltern Sicherheit und Konsequenz in der Erziehung zu vermitteln – damit ihre Vierbeiner nicht nur gehorchen, sondern auch das Spielen mit Artgenossen genießen können.
Ausbildung mit Tradition
Seit 25 Jahren engagiert sich Jürgen Baumgart in der Ausbildung beim Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V., Ortsgruppe Huchenfeld e.V. Unterstützt wird er von vielen erfahrenen Mitgliedern. Einer von ihnen ist Volker Langpeter, der 15 Jahre lang Vorsitzender war und insgesamt 25 Jahre im Vorstand mitarbeitete. Durch Angebote wie Schnupperkarten für Nichtmitglieder und Welpengruppen überlegen sich viele Hundeführer, ob sie nicht Mitglied im Verein werden sollen, wodurch auch Mitglieder für die OG gewonnen werden können wächst die Mitgliederzahl stetig – aktuell zählt der Verein rund 130 Mitglieder.
Begleithundeprüfung – der freiwillige „Führerschein“
Schon lange bietet unser Verein die Begleithundeprüfung an, bei der Gehorsam, Unterordnung und auch das Verhalten im Straßenverkehr getestet werden. Damit die Qualität stimmt ist unsere Ortsgruppe zertifiziert und alle unsere Übungsleiter haben eine diesbezügliche Lizenz. Alle Trainingsgeräte sind regelmäßig zertifiziert. Im Frühjahr stellten sich bereits 13 Teilnehmer dieser Prüfung, die diese alle erfolgreich abgeschlossen hatten. Für das kommende Jahr wurde bei der Landesgruppe erneut ein Richter bestellt – was aufgrund einer Altersbeschränkung der Richter für die Vereine immer schwieriger wird.
Für Vereinsmitglieder fallen lediglich die Richtergebühren an – deutlich günstiger als bei z.T. selbsternannten Hundeschulen, wie Ex-Vorsitzender Langpeter anmerkt.
Gemeinsam wachsen – Hund und Halter
Dass Ausbildung ein Langzeitprojekt ist, zeigt das Beispiel von Sigrid Klassek. Seit vier Jahren trainiert sie mit ihrer Schäferhund-Husky-Hündin zweimal pro Woche. Neben dem Gehorsam gehört dazu auch das spielerische Toben mit Artgenossen auf der Vereinswiese. „Man sollte dauerhaft dranbleiben, um auf einem gemeinsamen Level zu arbeiten“, bestätigt auch Baumgart. Häufig kämen Hundehalter allerdings erst dann zurück ins Training, wenn bereits Probleme entstanden sind.
Ein starkes Signal
Unsere Vorsitzende Angelika Nauck begrüßt die Pläne zur Einführung eines verpflichtenden Hundeführerscheins: „Es ist wichtig, dass sich Menschen schon vor dem Hundekauf Gedanken machen – welcher Hund passt zu mir und zu meinem Leben? Eine gesetzliche Regelung hätte hier deutlich mehr Wirkung.“
Damit zeigt sich einmal mehr: Hundesport und Ausbildung im Verein sind nicht nur wichtig für das Miteinander von Mensch und Tier – sie tragen auch zu mehr Sicherheit im Alltag bei.
Gespannt warten die Hunde nach ihrem Training auf die Leckerlies